Vor 100 Jahren: Der tschechische Komponist Gideon Klein geboren
Italiens Kulturpolitik Rom - die ewige Stadt der Kultur? Von Christina Höfferer Kann Italien in Zeiten von zunehmendem Nationalismus seine kulturelle Strahlkraft in Europa bewahren? Wir machen uns auf die Suche im Auditorium Parco della Musica in Rom, einem kulturellen Zentrum der italienischen Hauptstadt. Das Auditorium Parco della Musica, zu deutsch Park der Musik, wurde 2002 eingeweiht. Auf 55.000 Quadratmetern bietet es Platz für Konzerte, Theater und Film. So auch für das römische Filmfestival, das gern in der Liga der ganz Großen mitspielen möchte - bis jetzt aber nicht für Aufsehen über die Grenzen Italiens hinaus gesorgt hat. Zeit, dieses Kulturzentrum, seine Besucherinnen, Besucher und Organisatoren genauer kennen zu lernen. Begleiten Sie uns hinter die Kulissen des Filmfestivals, auf einen Cappuccino ins Auditoriums-Café oder bei einer Führung durch die Säle des italienischen Star-Architekten Renzo Piano. Wird sich Italiens Kulturpolitik immer mehr vom Rest Europas abschotten, wie manche angesichts des Rückzugs von mehreren ausländischen Museumsdirektoren befürchten oder gibt es Hoffnung auf neuen Aufschwung? Rom - die ewige Stadt der Kultur?
aus der Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion
Hrvatska Radiotelevizija Rundfunk auf Kroatisch Von Grit Eggerich Regie: Hüseyin M. Cirpici Produktion: Dlf 2019 In Europa gibt es immer wieder Streit und Polemik darüber, was ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk eigentlich ist. Im jüngsten Mitgliedsland Kroatien nennen die Bürger ihren Rundfunk selbst "Staatsrundfunk" - ein abschreckendes Beispiel, was aus einem öffentlich-rechtlichen Sender werden kann, ein Lehrstück über staatliche Medienpolitik und ihre Fallstricke. Dass die Kroaten ihr öffentliches Radio und Fernsehen HRT ganz ohne Häme Staatsrundfunk nennen, hat seine Gründe - denn sie sehen ja regelmäßig die HRT-Nachrichtensendungen im Fernsehen, in denen Monologe von Ministern oder Reden der Staatspräsidentin abgesendet werden - unhinterfragt und ohne politische Einordnung. HRT hat eine Geschichte, an die sich die meisten Kroaten noch sehr gut erinnern: als Staatsmedium in Jugoslawien und als Propagandainstrument während des Krieges in den 90er-Jahren. Unsere Autorin war zwei Monate lang Gast bei HRT und durfte hinter die Kulissen gucken: eine Reise durch die verwinkelten Flure, Studios und Redaktionsräume der Hrvatska Radiotelevizija, Begegnungen mit Verwaltungschefs, Kollegen und kaltgestellten Programmmitarbeiterinnen. Hrvatska Radiotelevizija
Musikalische Gerüchteküche (1/2) The Ragtime Rumours Aufnahme vom 18.5.2019 beim Bluesfest Eutin Am Mikrofon: Tim Schauen (Teil 2 am 13.12.2019) 2018 gewannen sie völlig überraschend die Europäische Blueschallenge - überraschend für diejenigen, die bei der Veranstaltung nicht dabei waren oder noch nie einen Auftritt der Ragtime Rumours aus den Niederlanden gesehen hatten: Das Quartett spielt im groovenden Partybeat Musik, die entfernt an Ragtime erinnert - aber einen charmanten Witz der Neuzeit transportiert - Rag 'n' Roll nennen sie das Ganze selbst. Sänger Tom Janssen schrummelt die Akustikgitarre, Thimo Gijezen spielt Elektrische und Klavier, Niki van der Schuren steht am Kontrabass und singt oder spielt Saxofon und Flöte - und Sjaak Korsten trommelt, schrabbt das Waschbrett oder auch mal eine Kazoo. Diese Viererbande ist originell, unterhaltsam - und wenn man genau hinhört, merkt man, wie anspruchsvoll sie spielen.
Der Wiener Blues des Alex Miksch Am Mikrofon: Regina Kusch Alex Miksch ist schon oft mit seinen Vorbildern verglichen worden: "Jimi Hendrix aus dem Waldviertel" nannten ihn seine Fans Anfang des Jahrtausends wegen seines leidenschaftlichen Gitarrenspiels. Als "Tom Waits aus Wien" feierte ihn die Kritik, nachdem er 20 Songs der kalifornischen Liedermacherlegende in österreichische Mundart übersetzt hatte. Seit vielen Jahren begeistert der Sänger und Gitarrist sein Publikum mit lyrischen Dialektsongs und einem ausgeprägten Hang zum Blues. Mit seinem neuen Album ,Nur a Opfe' (Nur ein Apfel) ist Alex Miksch angekommen - bei sich selbst. Er hat sämtliche Titel komponiert und getextet. Die Lieder handeln von seinem Elternhaus in Krems, dem Unbekannten im Spiegelbild, von Liebe, Unbestechlichkeit und Weltuntergang. Für Hochdeutsch gewohnte Ohren sind sie manchmal schwer zu verstehen, aber das ist bei Tom-Waits-Texten oft genauso.
Science Fiction Notlandung Von Rolf Schneider Komposition: Reiner Bredemeyer Regie: der Autor Mit Dietrich Körner, Jürgen Holtz, Jürgen Hentsch, Irma Münch und Dietmar Obst Produktion: Rundfunk der DDR 1973 Länge: 44'30 Bordingenieur Jefferson Bick wird von einer Untersuchungskommission der Weltraumbehörde zu seinem letzten Patrouillenflug mit Commander Edward Harrison vernommen. Die von Bick heimlich auf Tonbändern mitgeschnittenen Gesprächsprotokolle sollen beweisen, dass Harrison schon während des Fluges psychische Ausfallerscheinungen hatte, da er die Vollkommenheit des herrschenden Gesellschaftssystems anzweifelte. Wegen einer technischen Störung wurden Harrison und Bick zur außerplanmäßigen Landung auf einem fremden Planeten in einem fremden Sonnensystem gezwungen. Dort gab es keine Vegetation, die einen längeren Aufenthalt von Menschen erlaubt hätte. Dennoch hörten sie eine Stimme. Sie gehörte einem Wesen aus einer Gruppe früherer Emigranten, die sich an die Verhältnisse angepasst hatten, indem sie ihre Körper aufgaben und zu reinem Geist wurden. Der abenteuerlustige Harrison war so fasziniert von der neuen Welt, dass er auf dem Planeten bleiben wollte. Hatte er den technischen Defekt und somit die Notlandung selbst herbeigeführt? Notlandung
Lied & Chanson Zu Gast: Stephan Eicher Liederbestenliste: die Platzierungen im Dezember Global Sound: neue internationale Singer/Songwriter-Alben Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen On Tour: Konzerttipps Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause Obwohl es fast 40 Jahre her ist, wird Stephan Eicher bis heute mit dem NDW-Hit ,Eisbär', den er in den 80er-Jahren mit seiner Band Grauzone hatte, in Verbindung gebracht. Dabei ist er vor allem längst der bekannteste Schweizer Chansonnier und ein Liedermacher, der sich eher Serge Gainsbourg verbunden fühlt. ,Homeless Songs' heißt sein 15. Studio-Soloalbum, darauf 14 Songs, von denen er sagt: "Ich habe diesen Songzyklus ,Heimatlose Songs' genannt ... Heimatlos, da mir scheint, dass diese Lieder keinen Platz haben im heutigen Musikbetrieb. Sie sind woanders zuhause." Der Grund: Seine Plattenfirma hatte ihm das Aufnahmebudget um 60 Prozent gekürzt, also lieferte er ihr ein Album ab, das ebenso gekürzt war. Zwölf Songs mit einer Gesamtlänge von zwölf Minuten. Die Plattenfirma deutete die Aktion als Arbeitsverweigerung und veröffentlichte das Album nicht, doch inzwischen sind die ,Homeless Songs' erschienen und nur eines der Lieder ist knapp eine Minute lang. Alle anderen sind wunderbar sparsam instrumentierte Eicher-Chansons, mit Americana flirtend und von Streicherarrangements veredelt, auf Französisch, Berndeutsch und Englisch, melancholisch und elegant. Ein Gespräch über die Leiden und Leidenschaften eines Liedermachers.